Fotokritik |
Timm Starl
„Die ersten Fotografen Österreichs waren keine Künstler“
Vermutungen zur Daguerreotypie
Ausstellung
„Pioniere der Daguerreotypie in Österreich“
Wien: Albertina, 22. September - 19. November 2006
Katalog
Maren Gröning, Monika Faber
Inkunabeln einer neuen Zeit. Pioniere der Daguerreotypie in Österreich 1839 – 1850,
Ausstellungskatalog Albertina
(Beiträge zur Geschichte der Fotografie in Österreich, Bd. 4)
Wien: Christian Brandstätter, 2006
21,5 : 21 cm, 178 S., 1 Bl., 154 meist farbige Abb.
€ 19,90
Dass heute noch Abschnitte der Fotografiegeschichte in den Rahmen nationaler Entwicklungen
gestellt werden, deutet auf die Unsicherheit im Umgang mit dem Medium. Deren Ursache liegt
am Fehlen einer Theorie, die nicht vornehmlich auf kunstwissenschaftlichen Ansätzen basiert,
sondern auch andere Fragestellungen und Methoden einbezieht und je eigene, spezifische Kategorien
entwickelt. Mit der Begrenzung auf ein Land oder eine Region wird ein Raum geschaffen,
der jede beliebige Interpretation zulässt und gleichwohl den Eindruck einer historisch-vernünftigen
Klammer erweckt. Jedenfalls lassen sich in einer solchen Reduzierung positivistische
Aufzählungen, monografische Einschübe und gelegentliche Ausflüge in diverse Bilderwelten
und Gebrauchsweisen moderat unterbringen. Man kann sich in größter Breite dem heimischen
Fotoschaffen widmen, das meist genügende Vielfalt der Anwendungen bietet, so dass eine
Relativierung durch Vergleich mit der ausländischen Produktion nicht zwingend notwendig erscheint.
Ohnehin wirkt alles in seiner Eigenart einmalig, wenn die behandelte Periode weit genug
zurückliegt.
Die Fotosammlung der Albertina in Wien hat einen besonders engen Fokus gewählt,
indem sie ihre Untersuchung nicht nur auf „Österreich“, sondern auch auf das erste Jahrzehnt
der Daguerreotypie, also etwa die halbe Strecke ihres Gebrauchs beschränkt. Die Wahl des Titels
von Ausstellung und Katalog sowie die in den Ankündigungen und der Publikation jeweils
gewählten Bilder künden bereits von dem Dilemma, gleichermaßen den begrenzten Radius definieren
und Thema wie Darbietung als Attraktion ankündigen zu wollen. „Pioniere der Daguerreotypie
in Österreich 1839 – 1850“ weist darauf, dass es um die Leistungen der Wegbereiter
geht, die jedoch allesamt – jedenfalls in Wien – in den Jahren bis 1842 erbracht worden sind,
was auch die Hinweise in der Veröffentlichung unterstreichen. Was mit „Österreich“ gemeint ist, wird allerdings an keiner Stelle erläutert. Der Besucher und Leser muss zunächst annehmen,
es handle sich um das Land in den heutigen Grenzen, wird aber überrascht sein, wenn er Beispielen
aus Prag und Brünn, Budapest und Triest begegnet. In dem begleitenden Katalog rückt
der Ausstellungstitel in die zweite Zeile, um einer unglücklichen Formulierung Platz zu machen:
Mit „Inkunabeln einer neuen Zeit“ werden die Daguerreotypien als besondere Hervorbringungen
des Industriezeitalters oder einer beginnenden Kulturepoche verortet, aber mit einem Begriff
aus der Frühzeit der Buchdruckerkunst belegt. Was besonders unpassend ist, weil unter „Inkunabeln“
die Erzeugnisse einer Reproduktionstechnik zu verstehen sind, wogegen es sich bei
Daguerreotypien um Unikate handelt.
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Anonym: Dame in einer Kutsche,
um 1844, 6,5 x 8,7 cm
(Rahmenaußenmaß)
(aus dem Katalog, S. 145) |
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Auch die Bildauswahl muss den Unkundigen in mehrfacher Hinsicht verwirren, wenn er
der Herkunft der Vorlagen nachgeht. Auf der gemeinsamen Einladung für die gleichzeitig eröffnete
Picasso-Ausstellung prangt ein weiblicher Rückenakt von 1849, der von dem Pariser Felix
Moulin stammt. Die Aufnahme verweist zudem auf etwas, das schon deshalb nicht ausgestellt
werden kann, weil kein einziges Beispiel dieses Genres aus österreichischer Provenienz bekannt
ist. Der Katalogumschlag wiederum wirbt mit der anonymen Aufnahme einer korpulenten Insassin
einer Kutsche, bei der es sich um eine „ungarische [...] Dame“ (140) handelt. Die „neue
Zeit“ in Österreich kommt also sehr gewichtig daher, könnte man sagen, manchmal entblößt,
dann wieder geschmückt mit fremden Federn aus einigen Gegenden der Monarchie und darüber
hinaus.
Ich hätte mich nicht so ausführlich mit den marginalen Aspekten der Werbung für das
Ereignis und der Aufmachung des Begleitmaterials auseinandergesetzt, wenn die zutage tretenden
Widersprüche und Ungereimtheiten nicht bezeichnend wären für die ganze Unternehmung.
Mit ein Grund dafür mag die unsichere und schmale Ausgangslage sein. Von den 107 präsentierten
Daguerreotypien konnten 60 keinem Autor und keiner Autorin zugeschrieben, bei zehn
Exponaten musste der Autorenname mit einem Fragezeichen versehen werden. Nun spricht grundsätzlich nichts gegen die Verwendung von Material unbekannter Herkunft, jedoch werden
15 Stücke summarisch als „Österreichische Porträts der 1840er und 1850er Jahre“ bezeichnet.
Woher weiß man aber, ohne Autor und Modell zu kennen, dass es sich um „österreichische
Porträts“ handelt? Doch nicht etwa deshalb, weil sie aus der 450 Objekte umfassenden Sammlung
der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt stammen, die von der Albertina als Leihgabe
verwaltet wird? Auch bei der Datierung lässt man das Publikum im Unklaren, wenn 33 Daguerreotypien
ohne jede Angabe dargeboten werden, also nicht einmal das Jahrzehnt angegeben ist.
Denn es macht einen erheblichen Unterschied, ob eine Aufnahme in den 1840er Jahren entstanden
ist, als das Verfahren in Österreich noch weit gehend konkurrenzlos war, oder eine Dekade
später, als es mit anderen fotografischen Wiedergabetechniken in Wettbewerb stand, wobei diese
größere Formate zuließen, vielfach billiger waren und vor allem die Vervielfältigung der Bilder
erlaubten.
Lässt man die erwähnten 15 anonymen Bildnisse ebenso beiseite wie die insgesamt elf
Arbeiten des Pragers Wilhelm Horn, des Brünners Bedrich Franz, des Budapesters Lipót Strelisky
und des Mühlhauseners Henri Ziegler sowie des Parisers Moulin, so bleiben gerade 80
Bilder aus „Österreich“, wenn man die reisenden Wiener dazurechnet. Von diesen waren aber
vor der Ausstellung bereits rund die Hälfte bekannt. Dass von den Kuratorinnen, Maren Gröning
und Monika Faber, einige bislang als anonym geltende Stücke identifiziert werden konnten,
ist anerkennenswert. Doch rechtfertigt das Auffinden beziehungsweise Vorzeigen von vielleicht
40 nicht bekannten Daguerreotypien überhaupt den Aufwand einer solchen Veranstaltung? Sicherlich
dann, wenn sich darunter mehrheitlich Stücke außerordentlicher Qualität hinsichtlich
Komposition oder Rarität hinsichtlich Motiv oder Entstehungszeitpunkt befänden. Doch nach
internationalen Maßstäben können bestenfalls vier oder fünf Bilder diesen Kriterien genügen.
Auch was an Informationen zur Frühzeit der Daguerreotypie in Österreich bereitgestellt
wird, geht nicht wesentlich über Hans Franks Überblick Vom Zauber alter Licht-Bilder aus dem
Jahr 1981 hinaus. Die neu recherchierten Details, die sich auf Wien konzentrieren und Experimente
in anderen Gegenden nicht kennen, ergänzen bestenfalls die bekannten Gegebenheiten der
Erfindungsleistungen, persönlichen Beziehungen und ökonomischen Interessen. Jedoch treten
die beiden Katalogbeiträge auf, als würde die nationale Frühgeschichte der Verfahren erstmals
umfassend aufgetan. Denn einige wesentliche Veröffentlichungen bleiben unerwähnt oder werden
nur gestreift, indem in unwesentlichen Zusammenhängen auf sie verwiesen wird. Nicht zuletzt
verzichtete man sogar auf die Auflistung der einschlägigen Literatur, womit verschwiegen
wird, dass eine Reihe aufschlussreicher Arbeiten zum Thema inzwischen vorliegt.
Ein Beispiel mag die ebenso arrogante wie schlampige Vorgehensweise illustrieren.
Gröning scheut nicht, die Passage eines Artikels von Anton Holzer aus jüngster Zeit zu diffamieren,
indem sie den Beginn der Reise des Daguerreotypisten Anton Martin nach Karlsbad
und Dresden „Ende 1840“ anzweifelt und fragt: „Warum sollte er [Martin] sich auch ausgerechnet
die dunkelsten und wechselhaftesten Tage des Jahres […] ausgesucht haben?“ (43).
Dass diesem auch im Winter – also bei gelegentlich schlechten Lichtverhältnissen – Aufnahmen von Landschaften und Gebäuden gelungen sind, belegt eine im Katalog weiter hinten abgebildete
Daguerreotypie (131). Zwar sind die Ansichten von Karlsbad mit 1841 datiert und kaum im
Winter entstanden, aber erstens lässt das Fehlen von Schnee noch nicht auf die Jahreszeit
schließen, und zweitens steht in keiner Notiz von oder zu Martin geschrieben, dass ihn nicht
vielleicht die Rückreise von Dresden (wieder) über Karlsbad geführt hat.
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Anton Georg Martin: „Winterlandschaft bei Wien,
1841“, 4,9 x
7 cm (Passepartoutausschnitt)
(aus dem Katalog, S. 131) |
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Ausgerechnet bei der erwähnten „Winterlandschaft bei Wien“, wie die Bildunterschrift
lautet, zeigt sich der lässige Umgang mit historischen Daten. Denn die Ortsangabe „bei Wien“ entbehrt jeder nachvollziehbaren Grundlage. Von Martin ohne entsprechenden Orts- und Jahresvermerk
überliefert, heißt es noch 1979 bei Kempe „Anton Martin, Wien: Winterlandschaft,
[…] um 1841“[1], bei Wiegand 1980 dann „Anton Martin: Winterlandschaft, [...], um 1841“[2].
1983 wird daraus bei Dewitz/Kempe „[...] bei Wien 1841“ beziehungsweise „[…] 1841“[3],
und 1989 schließlich schreiben Morand/Kempf: „On sait enfin qu’Anton Martin réalisa pendant
l’hiver 1841 des vues de Vienne sous la neige.“ [4] Solch ein Werdegang der Datierung und
geografischen Angaben ist nicht ohne Beispiel, im gegebenen Fall hätte allerdings bei größerer
Aufmerksamkeit erkannt werden müssen, wie aus ungefähren Zuweisungen plötzlich Behauptungen
geworden sind. Geht man auf die ursprünglichen Einschätzungen zurück, hätte also diese
„Winterlandschaft“ durchaus auf der Reise nach Karlsbad und Dresden entstanden sein können.
Dass dies nicht die einzige mangelhafte Recherche und Ignoranz gegenüber dem vorhandenen
Quellenmaterial darstellt, offenbart sich an zahlreichen Stellen im Katalog, sogar noch
einmal im Zusammenhang mit Anton Martin. Gröning kritisiert die Fotohistoriografie der letzten
Jahre und bemängelt, dass lediglich zu einem einzigen Berufsdaguerreotypisten, nämlich zu
Franz K. Strezek, 1994 eine monografische Publikation vorgelegt worden ist (44). Nun enthält
jedoch das Katalogbuch Silber und Salz von 1989 einen ausführlichen Beitrag von Franz Hebestreit
zu Martin, dem Monika Faber attestiert, dass er „traditioneller weise als ’erster österreichischer
Berufsfotograf’ bezeichnet wird“ (79). Dies hat jedoch niemand getan, ganz im Gegenteil:
Hans Frank meint: „Karl Schuh [...] war wohl der erste, der die Daguerreotypie in Wien gewerbsmäßig
betrieb“[5], und Hebestreit nennt ebenfalls Schuh und ergänzt zu Martin, dass dieser
„außer auf seiner kurzen Reise nach Dresden wohl nie gewerblich photographierte.“[6]
Nur noch ein Beispiel unrichtiger Angaben und seltsamer Argumentation sei angeführt:
Faber vermutet, dass „bisher kein österreichisches Lichtbild von 1839 aufgetaucht ist“, weil
„[E]rst im Frühjahr 1840 […] Kameras aus Wiener Produktion annonciert“ worden seien (54).
Abgesehen von dem kuriosen Schluss, eine Daguerreotypie nur dann als österreichisches Produkt
zu bezeichnen, wenn sie mit einem im Inland hergestellten Apparat gemacht worden ist und
das Datum einer Annonce, die man gefunden hat, mit dem Zeitpunkt der Anfertigung des beworbenen
Artikels übereinstimmen muss, ist die Behauptung auch schlicht falsch. Denn bereits
am 23. November 1839 wurde von der Wiener Kunsthandlung Anton Paterno's Witwe angezeigt,
dass „Apparate zur Selbstverfertigung“ aus der Produktion der Mechaniker und Techniker
Ekling und Hanaczek im Geschäft bezogen werden können. [9] Diese Information hätte Faber
ohne weiteres der hauseigenen (und öffentlich zugänglichen) Datenbank der Albertina entnehmen
können.[8]Darüber hinaus vermerkt die Autorin später, dass „Martin und Bauer […] im
Herbst 1839 Kameras eigener Bauart verkauften“ (122).
Geht man den verstreuten Hinweisen im Katalog nach, findet sich da und dort eine Erklärung,
weshalb Produkte aus Böhmen und Mähren und anderen Gegenden den Weg in die Ausstellung
gefunden haben. Die Brünner Daguerreotypisten „kannten Ettingshausen persönlich“ (24), der das Verfahren bei Daguerre gelernt, selbst angewandt und mehrere Zeitgenossen in
Wien instruiert sowie zu weiteren Verbesserungen angeregt hat. Außerdem erfahren wir von
Verbindungen zwischen dem Niederösterreichischen Gewerbeverein mit Sitz in Wien und jenen
ähnlich ausgerichteten Institutionen in Brünn und Mühlhausen (33), wo man dasselbe Objektiv
von Voigtländer verwendete wie die Wiener Porträtisten (72). Doch dieses wurde in die meisten
europäischen Länder exportiert, und auch die Kontakte des Gewerbevereins waren nicht auf
mährische und französische Partner beschränkt. Statt der wenig einsichtigen Ausweitung und Begründung hätte man besser über die 15 Daguerreotypien berichtet, die Andreas von Ettingshausen
Anfang Oktober 1839 auf Schloss Johannisberg am Rhein während der Rückreise von
Paris angefertigt hat. Zwar haben sich diese frühen Zeugnisse nicht erhalten, aber eine zeitgenössische
Besprechung referiert über die Motive, darunter auch, dass „[Z]wei sitzende Mannspersonen“
abgelichtet worden seien. [9]
Wenn schon zur Verbreitung der Daguerreotypie in Österreich wenig Neues zu ermitteln
gewesen ist, so sollte man annehmen, dass die beiden Kunsthistorikerinnen sich zumindest in
Gestaltungsfragen kompetent äußern würden. Doch offensichtlich sind ästhetische Urteile nur
gefragt, wenn entsprechende Qualität zu bejubeln ist – dem ’gewöhnlichen’ Werk werden bestenfalls
abschätzige Attribute zuteil. So entdeckt Gröning lediglich „eine primitive Kirche ohne
besonderes Profil“ (36), die „jede topografische und selbst malerische Bedeutung vermissen“
lasse (36, 38). Schließlich rät sie abzuwarten, bis „irgendwann ein Heimatfreund oder jemand,
der sich sonst mit diesem dürftigen Stück Erde besser auskennt, auftaucht und uns aufklärt, wo
wir uns befinden.“ (38).
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Carl Reisser: Justus Liebig mit seiner Familie in ihrem
Garten in Gießen, 1843 (?),
11,4 x 12,3 cm (Rahmenaußenmaß)
(aus dem Katalog, S. 147) |
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Weniger hochmütig, dafür umso pauschaler konstatiert Faber: „Die ersten Fotografen
Österreichs waren keine Künstler [...]“ (118), ferner: „Es ging weniger um die ästhetischen
Qualitäten […]“ (162). Trotz dieser Befunde stellt die Autorin Daguerreotypien mit topografischen
Motiven den lithografischen Wiedergaben nach Daguerreotypien gegenüber und kommt
zu dem aufregenden Schluss, dass „deutlich gegensätzliche Zwecke der Bilderherstellung das
Resultat bestimmen“ (110). Einer Aufnahme von Justus Liebieg mit Familie, dem sie ein „kunstvolle[s] Arrangement“ attestiert (140), für das sich „in der österreichischen Fototradition
keine Parallele“ finden ließe (146), wird das Familienbild eines anderen Wissenschaftlers entgegen
gehalten, das bei ihr den „Eindruck von Naivität“ erweckt. Was zu einer selten kuriosen
Folgerung führt, die als rhetorische Frage verkleidet auftritt: „Der Wissenschaftler in Gießen
[Liebig] war europaweit renommiert und wurde geadelt, Doppler starb mehr oder weniger verkannt
– sollten sich für solche Unterschiede auch Spuren in der Selbstdarstellung ablesen lassen?“
(146).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass mit zu wenig Bildmaterial, geringem wissenschaftlichem
Anspruch und mangelndem Sachverstand sowie mit unnötigen Seitenhieben auf
Kollegen ein Projekt realisiert wurde, das eines Museums wie der Albertina nicht würdig ist.
Doch kehren wir noch einmal zurück in die Ausstellung, in der die Exponate mit einer ausgeklügelten
Beleuchtungstechnik präsentiert werden. Damit sind sie aber auch des spiegelnden Effekts
verlustig gegangen, der Daguerreotypien auszeichnet, sowie der Möglichkeit, sie je nach
Betrachtungswinkel als negative oder positive Bilder sehen zu können. Überdies hat der Architekt
einen Parcours errichten lassen, der wie ein Slalomkurs zu bewältigen ist und ebenso eintönig
wirkt wie die gängige Schaustellung von Briefmarken, Mineralien oder Schmuck. Auch daran
mag es liegen, dass von nahezu keiner der in den Vitrinen eng neben- und übereinander gesetzten
Daguerreotypien jener Zauber ausgeht, der heute beim Anblick der bildlichen Kreationen
des 19. Jahrhunderts oftmals über uns kommt.
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1 Fritz Kempe, Daguerreotypie in Deutschland. Vom Charme der frühen Fotografie, Seebruck am Chiemsee: Heering, 1979 (Neue Fotothek), S. 62.
2 Wilfried Wiegand, Frühzeit der Photographie. 1826 – 1890, Frankfurt am Main: Societäts-Verlag, 1980, S. 56.
3 Bodo von Dewitz, Fritz Kempe, Daguerreotypien, Ambrotypien und Bilder anderer Verfahren aus der Frühzeit der Photographie, Hamburg: Museum für Kunst und Gewerbe, 1983 (Dokumente der Photographie, 2), S. 63 und 145.
4 Sylvain Morand, Christian Kempf, Le temps suspendu. Le daguerréotype en Alsace au XIXe siècle, o.O.: Éditions Oberlin, 1989, S. 57.
5 Hans Frank, Vom Zauber alter Licht-Bilder. Frühe Photographie in Österreich 1840 – 1860,
hrsg. und gestaltet von Christian Brandstätter,
Wien, München, Zürich, New York: Molden Edition, 1981, S. 105.
6 Franz Hebestreit, "‘Fleiß, Reinlichkeit und Geduld‘ – Anton Martin (1812 – 1882)“,
in: Silber und Salz. Zur Frühzeit der Photographie im deutschen Sprachraum,
Kataloghandbuch zur Jubiläumsausstellung 150 Jahre Photographie,
hrsg. von Bodo von Dewitz und Reinhard Matz, Köln: Agfa-Fotohistorama,
Heidelberg: Edition Braus, 1989, S. 142-166, hier 159.
7 Anzeige in: Wiener Zeitung, Nr. 270, 23. November 1839, S. 1675
8 URL = http://alt.albertina.at/d/fotobibl/einstieg.html
9 o.A., “Professor Ettinghausens [sic] Daguerrotypenausstellung“,
in: Allgemeine Theaterzeitung und Originalblatt für Kunst, Literatur, Musik, Mode
und geselliges Leben, 32. Jg., 1839,
Wien, 19. November, S. 1131.
Oktober 2006
Nachtrag
Monika Faber hat mich dankenswerterweise auf einen Fehler aufmerksam gemacht: Tatsächlich ist Anton Martin im Sommer 1841 nach Karlsbad gereist, was Maren Gröning mit Hinweis auf einen Zeitungsartikel belegt (43), dessen Erwähnung ich übersehen habe.
Dezember 2006
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© Timm Starl 2006
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